Im Jahr 2013 erwirtschaftete das gesamte Wertschöpfungsnetzwerk der Motorradwirtschaft 2,4 Mrd. Euro an Bruttowertschöpfung, jeder 109. Arbeitsplatz in Österreich ist direkt und indirekt der Motorradwirtschaft zurechenbar. Die Exporte wachsen mit 10 Prozent jährlich überdurchschnittlich stark.
Die Motorradwirtschaft hat in Österreich eine lange Tradition. Obwohl bereits jeder neunte erwachsene Österreicher ein Motorrad bzw. Fahrrad besitzt, wird die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Motorradwirtschaft – durch ihre weitreichende Vernetzung mit anderen Wirtschaftsbranchen – bislang unterschätzt. Werden zur klassischen Herstellung und dem Handel mit Krafträdern all jene Wirtschaftsbranchen, deren Produkte und Dienstleistungen vom Motorrad abhängen (wie beispielsweise der Tankstellenbetrieb, motorradbezogene Versicherungen und Events oder Versicherungen) hinzugezählt, so beläuft sich die gesamte, im Jahr 2013 erwirtschaftete Bruttowertschöpfung in Österreich auf 2,4 Mrd. Euro. Dies hat die Arge 2Rad in Kooperation mit dem Economica Institut für Wirtschaftsforschung berechnet. Das Wertschöpfungsnetzwerk der Motorradwirtschaft ist somit für 0,83 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verantwortlich und damit mit der gesamten Leistung des Sektors Einzelhandel mit Bekleidung vergleichbar, sagt Dr. Anna Kleissner von Economica. Jeder 120. erwirtschaftete Euro in Österreich ist somit mittelbar oder unmittelbar der Motorradwirtschaft zuzurechnen.
Die Wichtigkeit der Motorradwirtschaft manifestiert sich auch in der Bedeutung für den Arbeitsmarkt als Jobgarant. Allein im Kernbereich der Motorradwirtschaft, also in der Herstellung von und im Handel mit Krafträdern, finden 5.200 Personen eine Beschäftigung. Insgesamt sichert die Motorradwirtschaft über die Verflechtungen mit Vorleistungsbetrieben und durch Konsumeffekte über 39.000 Arbeitsplätze. Jeder 109. Arbeitsplatz in Österreich ist daher direkt und indirekt der Motorradwirtschaft zuordenbar, oder anders ausgedrückt beschäftigt die Motorradwirtschaft so viele Personen wie die Stadt Steyr Einwohner hat.
Der wirtschaftliche Erfolg der österreichischen Motorradwirtschaft ist nicht zuletzt auf die Exportleistung zurückzuführen, welche sich in den letzten Jahren äußerst dynamisch entwickelt hat. Im Jahr 2014 betrug der Gesamtwert der exportierten Waren 808 Mio. Euro womit jeder 200. Exporteuro in Österreich durch den Kernbereich der Motorradwirtschaft erwirtschaftet wird. Trotz des krisenbedingten schwierigen Umfelds konnten die motorradbezogenen Exporte an die Wachstumsperformance vor der Krise anknüpfen und mit (inflationsbereinigt) über 10 Prozent pro Jahr überdurchschnittlich stark wachsen. Neben KTM, der als heimischer Marktführer über 2100 Mitarbeiter beschäftigt und als Europas größter Motorradhersteller 2014 weltweit über 158.000 Motorrädern verkaufte (+28,2 %) sowie einen Umsatz von 864,6 Mio. Euro (+20,7 %) erwirtschaftete, sind auch Unternehmen wie Sebring/Remus und BER (Rotax) wesentlich für die Exporterfolgen der Motorradbranche verantwortlich, so Dr. Christian Arnezeder, Obmann der Arge 2Rad.
In Zeiten steigender Treibstoffpreise, überfüllter Straßen sowie zunehmender Parkplatzknappheit, vor allem im urbanen Raum, gewinnen einspurige Alternativen an Attraktivität, ohne dabei die individuelle Mobilität einzuschränken. Ein motorisiertes Zweirad ermöglicht es Geld und Zeit zu sparen. Bereits jetzt können durch die Nutzung von Motorrädern Zeitkostenersparnisse in Höhe von 20,2 Mio. Euro jährlich durch die Fahrer realisiert werden. Die vermiedenen Parkplatzsuchkosten belaufen sich auf 2,5 Mio. Euro jährlich. Im Vergleich zum Pkw werden durch den geringeren Treibstoffverbrauch von Motorrädern und Mopeds Treibhausgasemissionen in Höhe von 61.100 Tonnen CO2-Äquivalent jährlich eingespart, davon 4.200 Tonnen CO2-Äquivalent aufgrund niedrigerer staubedingter Emissionen.
(Pressemeldung zur Pressekonferenz am 22. Mai 2016)
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